01.08.2015, 06:55
Tach zusammen.
In letzter Zeit hat mich die Frage aus dem Titel dieses Beitrages immer wieder beschäftigt.
Denn nachdem ich bei meinem Drucker nach und nach alle Maßnahmen ergreife um einen sauberen Druck zu gewährleisten,
möchte ich wenn möglich mit gutem Material eine weitere Unbekannte aus der Gleichung entfernen.
Welches Filament ist das Richtige?
Nun, die Vorgehensweise ist in etwa die selbe wie beim Kauf von Lebensmitteln.
Stellen wir uns also vor, wir wollen kein Filament kaufen, sondern Saft.
Wir haben uns nun für Orangensaft entschieden, weil der uns am besten schmeckt. Aber kaum stehen wir im Supermarkt vor dem Regal, werden wir von einer Auswahl erschlagen, der man nicht so einfach Herr werden kann. Es gibt die sogenannten NoName-Produkte, Hausmarken, Premium und Bio-Artikel.
Mal ganz davon ab dass sich hier schon erste Unterschiede beim Preis abzeichnen, werben die unterschiedlichen Hersteller auch mit Inhaltsstoffen und Co.
Jetzt könnte man natürlich hingehen und sagen: "Das Produkt mit den besten Inhaltsstoffen und Frischegarantie ist das Beste! Das MUSS gekauft werden wenn man sich selbst etwas wert ist." Wie gesagt... könnte.
Denn für den kleinen Durst zwischendurch muss es nicht der HighPremium Saft sein. Genauso ergibt es keinen Sinn das billige gefärbte Wasser aus "Fruchtkonzentrat" zu kaufen für den Brunch am Sonntag mit der Familie. Da will man schon was wertiges auffahren.
Ähnlich ist es mit dem Filament beim 3D-Druck.
Wenn man nur ein neues Objekt oder den Drucker nach einem Umbau testen will, brauch man dafür kein Material dass aus hochwertigem Rohstoff besteht und verzugsfrei ist. Da reicht ungleichmäßiges billig Filament aus Fernost.
Wenn man nun aber einen hochwertigen Druck haben möchte, der pass- und formgenau sein soll, dann sollte man in das Regal mit den Produkten aus der oberen Preisklasse greifen.
Nur, woran erkenne ich jetzt den Unterschied zwischen billig Ware und Premium Filament?
Stichwort #1: Der Preis
Ähnlich wie beim O-Saft muss sich auch der Verkauf von Filament für den Händler lohnen. Sprich, die Gewinnspanne muss stimmen.
Wenn ihr also 16€ inkl. Versand für 1kg Material bezahlt, dann sollte jedem klardenkendem Menschen bewusst sein, dass der Händler vorher nicht einmal 10€ für die Rolle bezahlt und der Hersteller nicht ansatzweise 5€ an Wert auf die Rolle gepackt hat. Wer Dumping-Preise zahlt bekommt auch Dumping-Ware. So funktioniert nun einmal Marktwirtschaft. Und das ist vollkommen okay. Denn wie gesagt hat auch solches Material seine Existenzberechtigung.
Stichwort #2: "Artikelbeschreibung"
Und auch hier werfen wir noch einmal einen Blick zurück auf den Saft.
Hat ein Hersteller wirklich nichts zu verbergen, dann findet man auf dem Etikett neben der obligatorischen Nährstofftabelle auch Auskunft über die Herkunft des Produktes.
"Aus welchem Land sind die Früchte?"; "Wo wurde der Saft abgefüllt?" und "Wie viel Fruchtanteil steckt wirklich drin?" sind nur drei Fragen die beantwortet werden sollten.
Kann also ein Verkäufer von Filament nicht angeben wo das Material herkommt, wie genau es bearbeitet wurde und ob das Material aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, habt ihr entweder einen unseriösen Händler, ein unseriöses Produkt oder beides erwischt.
Stichwort #3: "Eigenschaften"
Ihr habt es schon geahnt das hier wieder was zum Thema Saft kommt oder? Tja... da müssen wir jetzt gemeinsam durch...
Dass Saft nicht gleich Saft ist haben wir schon festgestellt. Aber selbst wenn man sich nun vornimmt des Beste vom Besten zu kaufen, steht man immer noch einer nicht zu unterschätzenden Auswahl gegenüber. Und ähnlich wie es beim O-Saft Sorten mit Fruchtfleisch, welche ohne, säurereduzierte und "light" Produkte gibt, gibt es auch beim Premium-Filament immer noch große Unterschiede.
Hier ist vor allem wichtig, dass ihr euch Material aussucht das:
A.: Den Anforderungen eures Projektes entspricht
und B.: Den Leistungseigenschaften eures Druckers entspricht.
So bringt es z.B. nichts wenn ihr euch die 40€teure, super verarbeitete, vollrecycelte Rolle ABS besorgt, wenn euer Drucker kein Heizbett hat.
Zugegeben, dass war ein plumpes Beispiel. Aber dennoch solltet ihr auf Dinge wie die Glastemperatur, Drucktemperatur und Druckgeschwindigkeit achten.
Denn jedes Material hat abweichende Anforderungen in diesen Bereichen.
Eine genaue Erklärung zu den Begriffen findet ihr hier: DDD-Filament.com
Schlusswort
Ich hoffe ich konnte dem ein oder anderen hier auf hoffentlich doch anschaulichem Wege die Grundlagen bei der Filamentauswahl etwas näher bringen.
Abschließend gilt eigentlich nur festzuhalten, dass ihr mit offenen Augen durch die Vielzahl an Filamenten stöbern solltet die es derzeit im Netz gibt.
Aber da 3D-Druck in der Privatanwendung immer noch ein Thema ist dass Grips und gesunden Menschenverstand erfordert, bin ich mir sicher ihr bekommt auch nun die Auswahl des richtigen Filamentes hin.
Gruß,
Roland P.
In letzter Zeit hat mich die Frage aus dem Titel dieses Beitrages immer wieder beschäftigt.
Denn nachdem ich bei meinem Drucker nach und nach alle Maßnahmen ergreife um einen sauberen Druck zu gewährleisten,
möchte ich wenn möglich mit gutem Material eine weitere Unbekannte aus der Gleichung entfernen.
Welches Filament ist das Richtige?
Nun, die Vorgehensweise ist in etwa die selbe wie beim Kauf von Lebensmitteln.
Stellen wir uns also vor, wir wollen kein Filament kaufen, sondern Saft.
Wir haben uns nun für Orangensaft entschieden, weil der uns am besten schmeckt. Aber kaum stehen wir im Supermarkt vor dem Regal, werden wir von einer Auswahl erschlagen, der man nicht so einfach Herr werden kann. Es gibt die sogenannten NoName-Produkte, Hausmarken, Premium und Bio-Artikel.
Mal ganz davon ab dass sich hier schon erste Unterschiede beim Preis abzeichnen, werben die unterschiedlichen Hersteller auch mit Inhaltsstoffen und Co.
Jetzt könnte man natürlich hingehen und sagen: "Das Produkt mit den besten Inhaltsstoffen und Frischegarantie ist das Beste! Das MUSS gekauft werden wenn man sich selbst etwas wert ist." Wie gesagt... könnte.
Denn für den kleinen Durst zwischendurch muss es nicht der HighPremium Saft sein. Genauso ergibt es keinen Sinn das billige gefärbte Wasser aus "Fruchtkonzentrat" zu kaufen für den Brunch am Sonntag mit der Familie. Da will man schon was wertiges auffahren.
Ähnlich ist es mit dem Filament beim 3D-Druck.
Wenn man nur ein neues Objekt oder den Drucker nach einem Umbau testen will, brauch man dafür kein Material dass aus hochwertigem Rohstoff besteht und verzugsfrei ist. Da reicht ungleichmäßiges billig Filament aus Fernost.
Wenn man nun aber einen hochwertigen Druck haben möchte, der pass- und formgenau sein soll, dann sollte man in das Regal mit den Produkten aus der oberen Preisklasse greifen.
Nur, woran erkenne ich jetzt den Unterschied zwischen billig Ware und Premium Filament?
Stichwort #1: Der Preis
Ähnlich wie beim O-Saft muss sich auch der Verkauf von Filament für den Händler lohnen. Sprich, die Gewinnspanne muss stimmen.
Wenn ihr also 16€ inkl. Versand für 1kg Material bezahlt, dann sollte jedem klardenkendem Menschen bewusst sein, dass der Händler vorher nicht einmal 10€ für die Rolle bezahlt und der Hersteller nicht ansatzweise 5€ an Wert auf die Rolle gepackt hat. Wer Dumping-Preise zahlt bekommt auch Dumping-Ware. So funktioniert nun einmal Marktwirtschaft. Und das ist vollkommen okay. Denn wie gesagt hat auch solches Material seine Existenzberechtigung.
Stichwort #2: "Artikelbeschreibung"
Und auch hier werfen wir noch einmal einen Blick zurück auf den Saft.
Hat ein Hersteller wirklich nichts zu verbergen, dann findet man auf dem Etikett neben der obligatorischen Nährstofftabelle auch Auskunft über die Herkunft des Produktes.
"Aus welchem Land sind die Früchte?"; "Wo wurde der Saft abgefüllt?" und "Wie viel Fruchtanteil steckt wirklich drin?" sind nur drei Fragen die beantwortet werden sollten.
Kann also ein Verkäufer von Filament nicht angeben wo das Material herkommt, wie genau es bearbeitet wurde und ob das Material aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, habt ihr entweder einen unseriösen Händler, ein unseriöses Produkt oder beides erwischt.
Stichwort #3: "Eigenschaften"
Ihr habt es schon geahnt das hier wieder was zum Thema Saft kommt oder? Tja... da müssen wir jetzt gemeinsam durch...
Dass Saft nicht gleich Saft ist haben wir schon festgestellt. Aber selbst wenn man sich nun vornimmt des Beste vom Besten zu kaufen, steht man immer noch einer nicht zu unterschätzenden Auswahl gegenüber. Und ähnlich wie es beim O-Saft Sorten mit Fruchtfleisch, welche ohne, säurereduzierte und "light" Produkte gibt, gibt es auch beim Premium-Filament immer noch große Unterschiede.
Hier ist vor allem wichtig, dass ihr euch Material aussucht das:
A.: Den Anforderungen eures Projektes entspricht
und B.: Den Leistungseigenschaften eures Druckers entspricht.
So bringt es z.B. nichts wenn ihr euch die 40€teure, super verarbeitete, vollrecycelte Rolle ABS besorgt, wenn euer Drucker kein Heizbett hat.
Zugegeben, dass war ein plumpes Beispiel. Aber dennoch solltet ihr auf Dinge wie die Glastemperatur, Drucktemperatur und Druckgeschwindigkeit achten.
Denn jedes Material hat abweichende Anforderungen in diesen Bereichen.
Eine genaue Erklärung zu den Begriffen findet ihr hier: DDD-Filament.com
Schlusswort
Ich hoffe ich konnte dem ein oder anderen hier auf hoffentlich doch anschaulichem Wege die Grundlagen bei der Filamentauswahl etwas näher bringen.
Abschließend gilt eigentlich nur festzuhalten, dass ihr mit offenen Augen durch die Vielzahl an Filamenten stöbern solltet die es derzeit im Netz gibt.
Aber da 3D-Druck in der Privatanwendung immer noch ein Thema ist dass Grips und gesunden Menschenverstand erfordert, bin ich mir sicher ihr bekommt auch nun die Auswahl des richtigen Filamentes hin.
Gruß,
Roland P.